Stutenleistungsprüfung in Bayern war geprägt von
Polarpunkt-Nachkommen

Am 4. November bot der Trakehner-Zuchtbezirk Bayern in Zusammenarbeit mit dem Landesamt für Tierzucht die letzte diesjährige Möglichkeit für einen Leistungstest angehender Pferdemütter in Kreuth an. Wie immer war die Veranstaltung mustergültig vorbereitet und trotz riesigen Aufgebots an Pferden minuziös organisiert und perfekt gelaufen – ein großes Dankeschön an Rolf Braem-Baumann und sein Team!

Die geringe Beteiligung seitens der Trakehner machte dann allerdings den Luxus möglich, jede Stute von zwei Fremdreitern testen zu lassen. Neben Vielseitigkeits-Olympionikin Dr. Annette Wyrwoll verstärkte diesmal Christoph Wutti das Fremdreiter-Team. Der 31-jährige Österreicher hat eine mehrjährige Ausbildung in der Spanischen Reitschule in Wien genossen und sich auf dressursportlichem Sektor praktische Tipps von Karin Rehbein und Falk Rosenbauer auf dem Grönwohldhof geben lassen.

Obschon das diesjährige Lot nicht an die Qualität der Stuten aus dem vergangenen Jahr heranreichen konnte, lieferten die Trakehnerstuten wie schon letztes Jahr eine deutlich bessere Leistung ab als die gleichzeitig vor gleichem Richterteam angetretenen 41 Warmblutstuten - die beiden erstplatzierten Trakehnerinnen hätten bei gemeinsamer Wertung vor dem gesamten Feld gelegen.

Ein absolutes Highlight war sicher die bestbewertete Trakehnerin – mit schönen Grüßen von unseren österreichischen Trakehnerfreunden! Die vierjährige ROMINTEN stammt von dem im österreichischen Römerhof stationierten ehemaligen Siegerhengst Elfengeist, einem Polarpunkt-Sohn und Vollbruder zum Dressurpferd Goodman. Jutta Michalek aus Eggenfelden hat dieses Juwel vor kurzem vom Züchter Stefan Stürzer erworben und stellte die Stute in Kreuth auch vor.

Schon beim Freispringen überzeugte sie mit Gelassenheit, guter Reaktion und ließ viel Potenzial vermuten. Ein herrlicher Schritt und ein ebensolcher Galopp offenbarte bei der Reitpferdeprüfung, dass die Stute sicher auch im Viereck keine schlechte Figur machen wird. Richter und Fremdreiter waren sich in der hohen Bewertung dieser überaus rittigen Braunen einig – das summierte sich zu einer Gesamtnote von 8,03.

Die beiden schon bei der diesjährigen Eintragung sehr positiv aufgefallenen Polarpunkt-Töchter LA TIGRA und SYDNEY B hatten nicht ihren besten Tag erwischt: La Tigra aus der Zucht von Robert Fischer, Wasserburg, zeigte sich etwas irritiert von der Springgasse und konnte so ihre anlässlich der Eintragung offensichtlichen Qualitäten am Sprung nicht ausspielen – so standen am Ende "nur" 7,06 zu Buche.

Sydney B aus der Zucht und unter dem Sattel von Julia Bilke, München, war verdiente und strahlende Siegerin der Teilprüfung Freispringen, vermasselte sich aber eine gute Gesamtnote, weil sie sich in der Reitpferdeprüfung etwas von der Rolle zeigte. Erst unter dem Fremdreiter fand sie wieder zur gewohnten Gelassenheit zurück.

Die Polarpunkt-Enkelin ROMINTEN war unangefochtene Stutenkönigin bei der diesjährigen Stutenleistungsprüfung in Kreuth. Foto: Jutta Bauernschmitt